2019: „Study Connect” gewinnt völlig unerwartet

„Mit dem Sieg haben wir nicht gerechnet. Wir waren eigentlich als Problemgruppe bekannt, da wir lange keine konkrete Idee hatten“, sagt Lara Wölm. Und doch hat das Team rund um die 30-Jährige den Starters Summit 2019 gewonnen – mit ihrer Idee zu “Study Connect”, einem Co-Working Space für Studierende. Zusammen mit ihrem ehemaligen Mitstreiter Renato Canga erinnert sie sich an das Ideen-Camp zurück. So viel sei schon verraten: Renato Canga hat inzwischen sein eigenes Start-Up gegründet.

Die Idee “Study Connect”

75 Teilnehmer hatten beim Starters Summit 2019 das Ziel, den Gipfel zu erklimmen. Geschafft hat es das fünfköpfige Team mit der Idee zu „Study Connect“. Ein Co-Study-Space, bei dem Studierende verschiedener Universitäten zusammenkommen, sich austauschen und lernen können. 

Doch der Weg zum Sieg gestaltete sich holprig: Noch am ersten Tag hat die Person die Gruppe verlassen, deren Idee eigentlich weiterverfolgt werden sollte. Am zweiten Tag sind noch zwei neue Teammitglieder hinzugestoßen. „Wir haben dann von neu auf Ideen entwickelt.“ Doch das hielt die Gruppe nicht auf. Ganz im Gegenteil! Es spornte sie an. 

Unter ihrem Oberthema „Smart City“ haben die fünf Teammitglieder fleißig Ideen gesammelt und führten Umfragen. Ein Co-Working-Space für Studierende? Die Idee kam gut an, denn Coworking gab es nur für Unternehmen. „Somit hatten wir eine coole und sinnvolle Idee für eine große Zielgruppe. Im Vergleich zu den anderen Gruppen haben wir unsere Idee erst am zweiten Abend entwickelt“, erzählt Lara Wölm. Mit Vollgas und voller Motivation ging es dann am Sonntag weiter, denn der finale Pitch stand an. 

Der Weg zum Sieg

„Wir haben unsere Idee von heute auf morgen entwickelt und waren uns nicht sicher, ob sie schlüssig genug für die professionelle Jury ist“, erinnert sich Renato Canga (31). Die Jury war jedoch überzeugt: Sowohl vom Fünf-Minuten-Pitch, dem schlüssigen Konzept, als auch dem Bedarf in diesem Bereich und dem Geschäftsmodell hinter der Idee. „Wir waren überrascht und haben uns vor Freude umarmt. Wir haben für unsere Idee gebrannt und sind als Team zusammengewachsen.“ Belohnt wurden die Gewinner mit 1.000 Euro Preisgeld. 

Die Siegergruppe „Study Connect“ aus 2019 mit (2.v.l.) Lara Wölm, Renato Canga, Lennart Hojann, Alicia Mengelkamp, Katharina From und FHM-Professor Jochen Dickel (l.). sowie Moderatorin Dörte Rolo (r.).

Was übrig geblieben ist

Wie ging es dann weiter für „Study Connect“? „Erst waren wir Feuer und Flamme. Wir haben unsere Idee auch bei den Stadtwerken Gütersloh vorgestellt. Doch dann haben wir uns gefragt, können und wollen wir sie umsetzen?“, erinnert sich Lara Wölm, die heute in der Vertriebssteuerung der Stadtwerke Gütersloh tätig ist. Da alle Teammitglieder entweder in Vollzeit studiert oder gearbeitet haben, sei es schwierig gewesen die Idee umzusetzen, ohne alles aufzugeben. Denn ein solch großes Thema sei nicht von heute auf morgen umzusetzen. „Auch, wenn wir unsere Idee noch immer super finden, ist die Umsetzung leider eingeschlafen.“ 

Somit haben die Summit-Sieger „Study Connect“ bislang nicht umgesetzt, dafür hat es aber eine andere Idee bis zur Gründung geschafft. Teammitglied und Mobilitätsmanager Renato Canga hat mit seiner Frau ein eigenes Mode-Start-Up in Leverkusen gegründet. Zusammen veredeln sie Stoffe aus Afrika und Peru. „Ich hatte schon immer Interesse ein Unternehmen zu gründen. Daher habe ich auch am Starters Summit teilgenommen, die Tage haben mich inspiriert.“

Tipps für neue Gipfelstürmer

Die Summit-Sieger haben beim Starters Summit viel gelernt: „Es waren drei Tage wie in einer anderen Welt. Wir haben in kürzester Zeit für ein Thema gebrannt“, resümiert Lara Wölm, die von ihrem Chef vom Starters Summit erfahren hat. Laut der 30-Jährigen sollten sich mehr Unternehmen effektiv Zeit für Ideenfindung nehmen– unter Zeitdruck und mit der Design-Thinking-Methode. Ihr Tipp für die diesjährigen Teilnehmer: „Nicht nur an einer Idee festbeißen, sondern auch offen für Neues sein. Mutig sein und sich nicht unterkriegen lassen, auch, wenn es nicht direkt klappt.“ 

Und nicht zu vergessen: Ein gemixtes Team! Unterschiedliche Interessen, Kompetenzen und Aufgaben hätten dem „Study Connect“ Team – bestehend aus zwei Studenten und drei Berufstätigen – geholfen ihre Idee zu entwickeln.